Tag 8 – Ramallosa nach Vigo – 21 Kilometer

Ende mit der Bummelei! Das war der Vorsatz für Tag 8! Und so machten wir uns um 8 Uhr (andere Pilger würden das vermutlich immer noch als Bummeln bezeichnen, aber egal) aus unserer schönen Einzelzimmerherberge auf den Weg. Lisa schlief noch etwas länger, aber Franzi und ich starteten hochmotiviert… Die Motivation hielt genau bis zum ersten Berg 😂 (O-Ton Andi „wenn ich mal so ganz genau drüber nachdenke, wandere ich eigentlich gar nicht gerne“ 😂). Doch nach dem ersten Stopp mit Kaffee ging es dann schon besser… Nachdem wir den Weg verloren und uns bei einem Mann auf Spanisch erkundigt hatten, wo wir lang müssen (lange an der spanischen Frage gefeilt, spanische Antwort nicht verstanden, dann „ihr seid doch Deutsche, oder?“), ging es munter weiter bergauf. Wir könnten aber wieder durch schöne Wälder am Berghang entlang laufen und hatten ein gutes Tempo, so dass wir ziemlich zügig an der Stadtgrenze von Vigo landeten. Unterwegs haben wir ein bisschen englisch miteinander gesprochen, um unsere Kenntnisse aufzufrischen, was sich noch als gute Übung erweisen sollte. Im Café in vigo stieß dann auch Lisa zu uns (die übrigens 3!!! Stunden nach uns losgelaufen war) und wir liefen zusammen in die Stadt… Einen Teil dieser Strecke bin ich dann allein gelaufen… Och ja, war gar nicht mal so spannend, nachdem ich alle Lieder gesungen hatte, die mir gerade eingefallen waren. Zum Glück traf ich die Mädels in der Stadt wieder und wir machten uns auf dem Weg durch die pralle Sonne, durch die gar nicht mal so schöne Stadt, auf den Weg zu unserer Albergue Municipal…. Die sich, haltet euch fest, es ist einfach zu geil, als Obdachlosenheim heraus stellte! 😂😂 Nachdem wir den ersten Schreck überwunden hatten, dass wir noch nicht am Schlafziel angekommen waren, unterhielten wir uns sehr nett mit den dort lebenden Sozialarbeitern und auch dem ein oder anderen Bewohner, die alle einen Heidenspaß daran hatten, dass wir bei ihnen gelandet waren 😀😀🙈 Luis, der eine Mitarbeiter rief Dann netterweise für uns bei einem Hostel an und reservierte uns ein Zimmer! Als Dankeschön wollten wir uns abends treffen und unser Proviant (viel zu viel) mit ihm und Cristian, dem anderen Mitarbeiter (oder Bewohner? Ach, wir haben das nicht so genau verstanden, ist im Endeffekt auch egal) teilen. Haben dann erstmal unser 6-bett-zimmer bezogen („wenn jetzt noch einer rein kommt, sagen wir einfach… Fuck off! 😂), die anderen beiden waren noch Sachen fürs Essen einkaufen und ich hab meine Blasen versorgt, was mittlerweile ein Zeitaufwand von knapp einer Stunde ist… Nervig! Cristian und Luis kamen dann um 23 Uhr vorbei (wir hatten 20 Uhr angepeilt… 😂😂) und wir hatten einen sehr lustigen Abend mit vielen Gesprächen, was man in Deutschland und Galizien so tut oder wie man etwas sagt) und um halb zwei sind wir dann ins Bett… Sind jetzt nicht so die typischen Pilgerzeiten… Aber der Abend war super klasse und wir haben uns sehr gefreut, so nette Bekanntschaft gemacht zu haben.
Über diese Story werden wir sicher noch lang schmunzeln, aber so ist der camino 😊 Man weiß frühs nie, was einen erwartet und genau das ist auch das schöne an dieser Art zu reisen!
Ansonsten ist die Stimmung super und wir lachen sehr viel. Morgen geht’s auf nach Redondela, wo wir dann wieder auf den ursprünglichen Weg zurück kehren, aber leider auch das Meer hinter uns lassen… Wir grüßen euch und freuen uns auf neue Abenteuer! Franzi und Andi

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